Noch mehr Chemie-, Energie-und Schwerindustrie am Dollart!
Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland veranstaltete
am Samstag, den 9. Dezember 2017 einen „Pestmarsch“
durch die Emder Innenstadt, um auf den neu aufgelegten niederländischen Flächennutzungsplan
Delfzijl Oosterhorn aufmerksam zu machen. Durch diesen werden die Rahmenbedingungen
für die geplante weitere Ansiedlung und
den Ausbau von Unternehmen der Energie-, der Chemie- und der Schwerindustrie in
Delfzijl und Eemshaven in den nächsten Jahrzehnten geschaffen. Die Provinz
Groningen ist gewillt, die durch die Konzentration von Industrie am Emsdelta bereits
entstandene hohe Umweltbelastung billigend in Kauf zu nehmen und weitere
Umweltbelastungen auch auf das Weltnaturerbe Wattenmeer zu tolerieren, weil
dadurch im Gegenzug im übrigen Gebiet der Provinz Groningen eine geringere
Umweltbelastung zu erwarten sei. Schon jetzt werden die teilweise erheblichen
Grenzwertverletzungen durch Umweltgifte im Eemskanal und im Eems-Dollard-Gebiet
ignoriert. Darunter fallen Cadmium, Cobalt, Chrom, Kupfer, Zink, Polyzyklische
Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK6), Tributylzinn, Thallium, Vanadium, Stickstoff
und Phosphor. Nach einem im Flächennutzungsplan prognostizierten Worst-Case-Szenario werden zusätzliche 155 kg
PAK und ca. 7600 kg Schwermetallemissionen inkl. 6 kg Quecksilber pro Jahr erwartet.
Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland setzt sich
für den Erhalt einer giftfreien intakten
Umwelt in Emden, in der Ems-Dollart-Region und dem angrenzenden Wattenmeer ein.
Der „Pestmarsch“ unter dem Motto „Ostfriesland am Abgasrohr der Niederlande
statt am Weltnaturerbe“ ist ein Spendenaufruf (Spendenkonto: IBAN: DE98
28450000 0000 011932, BIC: BRLADE21EMD, Sparkasse Emden) zur Finanzierung von Gutachten
und anwaltlicher Unterstützung, um gegen die Pläne in den Niederlanden und speziell
gegen die geplante weitere Ansiedlung von umweltschädlichen Unternehmen und den
Ausbau des Industriegebiets Delfzijl gerichtlich vorgehen zu können.