Emder Kohlekraft-Gegner fingen Wulff vor Festakt ab
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Emden / JOC – Auch wenn es bei der offiziellen Inbetriebnahme der Bard-Prototypen am Sonnabend um Energie aus Wind ging, spielte das in Emden vom dänischen Konzern Dong geplante Kohlekraftwerk eine Rolle. Man brauche einen ausgewogenen Energiemix, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) in seiner Rede. Dazu gehöre auch Strom aus Kohle. Der Emder Oberbürgermeister Alwin Brinkmann (SPD) nahm Wulffs Anspielung auf : und wies die Kohlekraft-Pläne für Emden erneut zurück. Statt auf Kohle solle man lieber auf Gas setzen, sagte er.
Vor dem Festakt hatte sich Wulff kurz mit einer Gruppe Emder Kohlekraft-Gegner unterhalten. Rund 20 Vertreter vom Verein „Saubere Luft Ostfriesland“ hatten den Politiker auf dem Weg zum Festzelt abgefangen.
„Wir haben Wulff an sein Wahlversprechen erinnert, den Ostfriesen kein Kohlekraftwerk aufzudrängen, wenn es nicht gewünscht sei“, sagte Vereinssprecher Karl-Heinz Kehl aus Wybelsum. Das Gespräch mit Wulff habe rund 20 Minuten gedauert und sei sehr konstruktiv gewesen: „Ich glaube, unsere Botschaft ist angekommen“, so Kehl.
Man habe Wulff Unterschriftenlisten angekündigt, deren Unterzeichner sich gegen das Kraftwerk in Emden aussprechen. „Der Ministerpräsident hat versprochen, seine Regierung werde die Kraftwerkspläne sehr, sehr genau prüfen“, sagte Kehl.