„sei weise mit dem Wattenmeer“: Ein Satz, der die Inseln Borkum und Schiermonnikoog im Protest gegen die Gasbohrungen miteinander verbindet. Der Architekt und Künstler Lothar Bracht hat mit viel Inspiration zwei tolle Bilder kreiert. Die BI Saubere Luft Ostfriesland, die Stadt Borkum, Borkumer Bürger und Touristen haben zusammen ein Zeichen gesetzt.
Eine besondere Rolle spielte Sandra Franke, Umweltbeauftragte der Stadt Borkum und Mitglied der BI, bei der Aktion. Sie wurde als eine der Akteurinnen im Rahmen der ZDF-Dokumentation 37° Leben interviewt und gleichzeitig wurde die Entstehung des Strandbildes gefilmt.
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad-leben/engagement-auf-der-insel-102.html
Aber der Reihe nach….
Als Bürgerinitiative setzen wir uns für den Erhalt der Natur ein und machen auf Missstände in unsere Umgebung aufmerksam: z.B. krebserregende Faser aus der Siliziumcarbid-Produktion von ESD-SiC in Delfzijl (jetzt gibt es keine Explosionen/Blazer mehr), Müllerverbrennung am Wattenmeer (unsere Klagen führen dazu, dass uns die BI’s gegen Müllverbrennungsanlagen in Deutschland fragen, wie wir die niedrigen Grenzwerte erreichen konnten (aber warum muss Müll aus Schottland am Wattenmeer verbrannt werden?), der Flächennutzungsplan in Delfzijl (aktuell werden 400 ha Schwerindustrie neu geplant und Deutschland ist nach unserem Verständnis von grenzüberschreitender Zusammenarbeit nicht ausreichend informiert worden; 2019 konnten wir durch eine Klage die Annullierung erreichen) und ganz aktuell die Gasbohrung vor Borkum, die wunderschöne Stein-Riffe zerstört und die Klimakrise weiter anfeuert (wir konnten eine einstweilige Verfügung seit April 2023 mit der DUH, MOB und der Stadt Borkum vor Gericht in Den Haag und Dank grandioser Forschungs- und Aufklärungsarbeit von Greenpeace erreichen – auch Juist und die Waddenvereniging u. a. kämpfen dagegen). Unsere Einwände sind hier zu lesen. Die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und die vielen persönlichen immer neuen Kontakte machen die Arbeit in der BI spannend und auch erfolgreich. Unterstützt uns, wenn Euch unsere Arbeit gefällt: Mitgliedschaft, Teilnahme an Aktionen und auch Spenden sind herzlich willkommen.
Ideenentwicklung
Die Idee der Strandzeichung als Protest gegen neue Gasbohrungen im Wattenmeer entwickelte sich aus dem Gedanken heraus, wie man im Winter bei schlechtem Wetter mit wahrscheinlich wenigen Leuten ein Zeichen setzten könnte. Wir blickten ein Jahr zurück, wo im Januar 2023 verschiedene Verbände zum Infotag auf Borkum eingeladen und gemeinsam demonstriert haben. Gleichzeitig wurde auf Schiermonnikoog ein tolles Strandbild gezeichnet, das uns inspirierte, und so wurde der Künstler Lothar Bracht gefragt, ob er uns unterstützen würde und er sagte begeistert zu.
Die BI machte Entwürfe im Sinne von „Giftige Substanzen gelangen bei der Gasbohrung in die Nordsee“ oder „Seehunde kippen die Gasbohrungen vor Borkum“, aber wie entsteht so ein Strandbild und wie filigran darf es sein? Ist ein Hummer gegen Gasbohrungen realisierbar?
Inspirationen vor Ort
Freitag, den 9. Februar 2024 war es dann so weit: Lothar Bracht (Künstler von Schiermonnikoog), Sandra Franke (Umweltbeauftragte der Stadt Borkum und BI-Mitglied), Markus Haist und sein Kollege vom ZDF sowie drei BI-Mitglieder treffen sich auf Borkum an der Strandpromenade im Ria’s Beach. Ideen werden entwickelt und verworfen und dann steht der Entwurf. Großen Dank an das Ria’s und die Unterstützung!!! Wir durften auch am nächsten Tag noch viel Zeit dort verbringen und ohne die Ausdrucke auf Papier hätten wir die Strandzeichnungen nicht realisieren können.
Mit Harken zum Strand
Pünktlich um 16 Uhr hörte der Regen auf und wir mussten uns beeilen, um rechtzeitig zum Sonnenuntergang fertig zu werden. Auf zum Strand: Lothar gab Anweisungen, wir eilten über den Strand, um Schnüre zu spannen. Lothar zeichnete Konturen und Schriftzüge und wir durften mit unseren Harken Seehunde entstehen lassen. Nach ca. einer Stunde war das Bild fertig, die Sonne schien (fast) und wir waren glücklich.
Neuer Tag – neue Inspiration
Das Wetter am Samstag, 10.2.24, sah gut aus und so trafen wir uns wieder im Ria’s. Lothar begeisterte uns mit neuen Inspirationen in Anlehnung an das BI-Logo: „Die rote Linie“, unser 40 m langes Stoffbanner, dass uns schon auf der Demo gegen Fossile Energien in Groningen, im Hambacher Forst und letztes Jahr auf Borkum begleitet hatte, sollte erst am Strand Menschen motivieren mit uns zu protestieren, was auch geklappt hat, und dann im Sinne von „Wir machen ONE-Dyas einen Strich durch die Rechnung“ von der Strandpromenade zur neuen Kreation getragen werden, um einen riesigen Bohrturm zu durchkreuzen. Ein tolles Bild, wie die Linie langsam näher kam und ein noch besseres Bild zum Abschluss. Eine gelungene Zusammenarbeit!!! Ein großer Dank an alles Beteiligten!!!
Presse:
Strandbild auf Borkum für Klimaschutz und gegen die Erdgasförderung