Am Freitag den 7.Februar 2020 wurden drei Mädchen, die mit dem Rad in Farmsum (Delfzijl) am Chemieunternehmen ESD-SIC vorbeiradelten, mit einem Ascheregen belegt. Die Asche enthielt Siliciumcarbidfasern die laut GGD und Health Council (NL) krebserregend sein können. Dies war in Folge eines sogenannten „Blazers“ bei der Herstellung von Siliciumcarbid der mit einer hunderte Meterhohen dichten Staubwolke einherging.
https://www.rtvnoord.nl/nieuws/218616/Fietsende-scholieren-onder-het-stof-na-blazer-bij-ESD-update (lässt sich mit dem Add-on Google Translator für Firefox recht gut übersetzen!)
https://www.rtvnoord.nl/nieuws/216882/Video-de-explosie-bij-ESD-in-Farmsum
Was man normalerweise für einen Chemieunfall halten würde ist hier erschreckenderweise aber seit den 1970er Jahren die Regel. So fand ein vergleichbares Ereignis 51 mal in 2019 in Delfzijl statt. Niemand weiß, wieviel belasteter Staub seitdem mit dem Wind nach Emden verfrachtet worden ist!
https://www.rtvnoord.nl/nieuws/217145/Gemiddeld-een-blazer-per-week-bij-ESD-SIC
Silicium Carbid wird hier im Freien hergestellt. Ein Gemisch aus Petrolkoks (Chemieabfall aus der Raffinerie) und Sand (Silicium) wird unter einer Folie stark erhitzt und es entsteht Silicium Carbid. Wenn der Druck zu hoch wird, platzt die Folie und es kommt zu einer explosionsartigen Verbrennung mit starker Rußentwicklung. Je nach Herkunft des Petrolkoks werden bei der Verbrennung Schwermetalle wie Vanadium und Nickel freigesetzt. Außerdem entstehen neben Kohlenmonoxid auch hochgiftige polyzyklische‐aromatische Kohlenwasserstoffe PAK. All diese Stoffe finden sich laut den UVP-Unterlagen zum aktuellen Vorentwurf zum „neuen“ Flächennutzungsplan Oosterhorn 2020, der derzeit ausgelegt ist, auch in großen Mengen im Wasser vor Delfzijl. Der bisherige Flächennutzungsplan Oosterhorn wurde Aufgrund einer Klage der BI Saubere Luft Ostfriesland vom Gericht in NL vernichtet und muss nun erneut beantragt werden.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/3527600418.mb40921nfad0013#mb40921nfad0013-bib-0013 (2.2 Gasförmige Gefahrstoffe bei der Herstellung)
Die Firma befindet sich im Streit mit der Provinz Groningen. Sie soll im Februar eine neue Genehmigung bei der Provinz beantragen. Wie üblich wurde genau wie beim Flächennutzungsplan 0sterhorn 2020 in Deutschland bisher dazu keine Behörden- oder Öffentlichkeitsbeteiligung wie nach es nach dem Vertrag von Espoo vorgeschrieben ist durchgeführt.
Wir denken, darüber sollte die Bevölkerung in Deutschland informiert werden.