Startschuss für Bündnis gegen ein Kohlekraftwerk

Ostfriesen-Zeitung 18.08.2008

Startschuss für Bündnis gegen ein Kohlekraftwerk

peh

Initiator der Versammlung war die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland. Viele Bürgermeister aus der Region hätten bereits ihre Teilnahme zugesagt, heißt es.

Emden / KS – Die eher geringe Teilnehmerzahl bei der Gründungsversammlung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Aktionsbündnis gegen den Bau von Kohlekraftwerken in Ostfriesland auf breiten Füßen steht. Das machte Katja Weiden von der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland deutlich.

„Alle Bürgermeister von den Inseln, die der Gemeinden Hinte und Krummhörn, und viele Verbände haben bereits angekündigt, dass sie dem Aktionsbündnis beitreten wollen“, berichtete sie. Ab sofort können Interessierte das Grundsatzpapier, das am Freitagabend im Emder Ökowerk verabschiedet wurde, im Internet unter www.bi-ostfriesland.de einsehen.

16 Ostfriesen : darunter acht Mitglieder der Bürgerinitiative : waren gekommen, um an dem Grundsatzpapier mitzuarbeiten. Unter anderem Annegret Schnack vom Fremdenverkehrsverein Greetsiel und Umgebung. Sie achtete besonders darauf, dass deutlich gemacht wurde, was ein Kohlekraftwerk für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und den Tourismus bedeuten würde. Auch die Folgen für Landwirte und für die Gesundheit der Bevölkerung wurde diskutiert.

Mit Michael Starosta aus Greetsiel und Raphael Stroman aus Pewsum waren auch zwei Jugendliche zur Versammlung gekommen. „Das ist ein Problem, dass nicht nur die Ostfriesen angeht“, betonte der 18-jährige Stroman.

Die weiteste Anreise hatte Daniela Setton. Sie kam für die Klima-Allianz aus Berlin, um deren Unterstützung zuzusagen. In der Klima-Allianz seien 99 Organisationen vertreten, die die 25 Kohlekraftwerke, die im Bundesgebiet geplant seien, verhindern wollen.

Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland ist Initiator des Bündnisses. „Wir wollen dem Land Niedersachsen und dem an den Planungen beteiligten Energiekonzern Dong deutlich machen, dass die ganze Region hinter uns stehen“, erklärte Elsche Wilts. „Wir sind da und wir passen auf.“ Das soll im Herbst bei einer Demonstration deutlich werden. 3500 Unterschriften gegen den Bau eines Kohlekraftwerkes in Emden lägen inzwischen vor.