Radio Bremen vom Donnerstag, 17. Januar 2008, 10.29 Uhr Proteste gegen geplante Kohlekraftwerke |
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Bürger der Gemeinde Dörpen im Landkreis Emsland protestieren weiter gegen das geplante Kohlekraftwerk. Gestern überreichten Vertreter einer Bürgerinitiative dem Dörpener Bürgermeister Hermann Wacker und dem emsländischen Landrat Hermann Bröring rund 11.000 Unterschriften gegen den Bau des Kraftwerks. Sie befürchten Gesundheits- und Umwelt-Schäden. Die Politiker verteidigten das Projekt erneut als wirtschaftlich notwendig. Mit der Unterschriftensammlung will die Bürgerinitiative die Gemeindevertreter zum Einlenken bewegen. Sowohl Wacker, als auch Bröring sprachen nach der Übergabe zu den rund 500 Demonstranten vor dem Dörpener Rathaus. Die Politiker verteidigten erneut das geplante Kohlekraftwerk als wirtschaftlich notwendig. Immer wieder wurden sie von der aufgebrachten Menge unterbrochen und beschimpft. Die Kraftwerksgegner befürchten Gesundheits- und Umweltschäden, falls der Bau realisiert wird. Sie fühlen sich bei den Planungen übergangen und fordern nun einen Bürgerentscheid. Die Industrie- und Handelskammer Ostfriesland-Papenburg sieht die Ansiedlung eines neuen Kohlekraftwerks in Emden eher kritisch. Das wurde gestern bei der Präsentation des IHK Jahresberichts 2007 deutlich. Ein Kohlekraftwerk passe eigentlich nicht ins Bild, weil die Region sich stark mit erneuerbaren Energien identifiziere. Eine endgültige Position werde die IHK aber erst in den nächsten Monaten erarbeiten, hiess es. Insgesamt sind derzeit fünf Kraftwerksprojekte an der niedersächsischen Küste geplant. |