Oberbürgermeister Brinkmann will lieber Gas als Kohle
Man könne nicht einfach Nein sagen. Aber die Pläne der Investoren dürften nicht mit den Interessen der Stadt kollidieren.
Emden / MG – Der Emder Oberbürgermeister Alwin Brinkmann würde es lieber sehen, wenn der dänische Investor DONG im Wybelsumer Polder ein Gas- und kein Kohlekraftwerk bauen würde. Gestern Abend machte er im Wirtschaftsausschuss des Emder Rates deutlich, dass man Gefahr laufe, das positive Image als umweltfreundliche Region zu verlieren. „Das kann zu Lasten des Tourismus gehen. Die Leute kommen wegen der sauberen Luft“, sagte der Verwaltungschef.
Kommunale Interessen gingen eindeutig vor. Brinkmann machte aber auch deutlich, dass die Stadt die Bauleitplanung machen müsse, wenn DONG alle Voraussetzungen erfülle. „Alle Investoren sind in Emden willkommen. Deshalb reicht es nicht, zu einem Kohlekraftwerk einfach nur Nein zu sagen“, meinte Brinkmann.
Er warb aber dafür, ein Gaskraftwerk zu bauen, zumal am Rysumer Nacken Gas angelandet werde. „Diese Form der Stromproduktion ist zwar teurer als mit Kohle, aber auch viel sauberer.“ Man müsse bei der Diskussion, die ganz am Anfang stehe, sorgfältig abwägen.
Brinkmann geht davon aus, dass der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) trotz der Landeshoheit Wort hält und vor Ort entscheiden lässt, ob es ein Kohlekraftwerk im Wybelsumer Polder geben geben wird oder nicht.
Während die Fraktionen der Grünen und Linken ein solches Kraftwerk gestern Abend ablehnten, legten sich die SPD, CDU und FDP noch nicht fest, weil es dafür noch zu früh sei. Dagegen haben sich gestern in Emden die ersten Demonstranten formiert. Sie protestierten im Ratssaal, vor der N-Ports-Niederlassung und im Stadtgarten gegen die DONG-Pläne.