Kohlekraftwerks-Gegner in Emden bündeln Widerstand

Kohlekraftwerks-Gegner in Emden bündeln Widerstand

Von EZ-Redakteurin

KORNELIA SOJKA

Emden. Um größeren Druck auf die Landes- und Bundespolitik ausüben zu können, hat die Bürgerinitiative ?Saubere Luft Ostfriesland? (BI) am Freitagabend im Ökowerk Emden ein Aktionsbündnis gegen Kohlekraftwerk gegründet. Die Kohlekraftwerksgegner hoffen, dass sich die 22 Gruppen, Verbände, Organisationen und Institutionen dem Bündnis anschließen, die sich schon öffentlich gegen den geplanten Bau eines Kohlekraftwerkes im Wybelsumer Polder ausgesprochen haben.

?Wenn wir uns vernetzen und an einem Strang ziehen, können wir als Bündnis mehr Menschen erreichen und deutlichere Signale setzen?, sagte Katja Weiden von der Bürgerinitiative . Sie hatte ein Positionspapier (Gründungsvereinbarung) für diesen Abend vorbereitet. ?Dieses Bündnis soll zeigen, dass nicht nur ein paar Leute den Bau eines Kohlekraftwerkes ablehnen, sondern eine ganze Region?, ergänzte Elsche Wilts vom BI-Vorstand.

Gegen den Bau eines Kohlekraftwerkes in der Region haben sich, wie berichtet, unter anderem die ostfriesische Industrie- und Handelskammer, der Landesfischereiverband, alle sieben ostfriesischen Inseln, alle Emder Parteien bis auf CDU, die Gemeinde Hinte und Krummhörn ausgesprochen.

?Die Kohlekraftwerksgegner erfassbar zu machen, ist eine gute Sache?, lobte der Emder Grünen-Ratsherr Walter Schild. In der Gründungsvereinbarung sind die Argumente und Befürchtungen der Kraftwerksgegner aufgeführt. ?Wer sich angesprochen fühlt, kann das unterschreiben?, sagte Elsche Wilts.

Die Vereinbarung soll den Gruppen, Verbänden und Organisationen zugeschickt werden. In zwei Wochen hofft die BI, eine Liste mit den Bündnis-Partnern erstellen zu können. Die Vereinbarung ist ab heute auf der Internet-Seite der Bürgerinitiative unter www.bi-ostfriesland.de zu finden.

Bis der erste Bündnis-Partner, Uwe Schramm vom Kreisverband Emden des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), unterschreiben konnte, wurde an einzelnen Formulierungen sorgsam gefeilt. Eine Zunahme des Schadstoffausstoßes durfte ebenso wenig in der Vereinbarung fehlen wie eine Gefährdung der Gesundheit und mögliche Einbußen in der Tourismus-Branche.

Die Gründungsvereinbarung brachten rund 20 BI-Mitglieder und Vertreter anderer Organisationen in die Endfassung. 3500 Unterschriften gegen den Bau des Kohlekraftwerkes hat die BI bislang gesammelt. Sie erfährt von Kraftwerksgegnern aus anderen Regionen zunehmend Unterstützung. Veröffentlicht am: 17.08.2008 – 08:08 Emder Zeitung