Kohlekraftwerke: Diskussionsrunde war sich einig in der Ablehnung

Norden – Verheerende Folgen für den Tourismus in der Region befürchten sie und waren sich in der grundsätzlichen Ablehnung der Kohlekraft einig: Eine Diskussionsrunde unter Leitung von Pastor Dr. Holger Balder im Zentrum „Himmelskräfte“ Kirche). In der Debatte waren die Positionen klar verteilt: CDU-Generalsektär der CDU Niedersachsen, Ulf Thiele, favorisierte einen Mix aus regenerativer Energien sowie Kern- und Kohlekraft, ohne deren Einsatz Energie nicht bezahlbar bleibe.

 

SPD-Bundestagsabgeordneter Hans-Dieter Haase sprach sich gegen die Ansiedlung eines Kohlekraftwerkes in Emden aus. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass dort „ein Reptil von Kraftwerk“ mit einer uralten Technologie entstehen soll. „Neue Kohlekraftwerke sind unverantwortlich, egal, wo sie gebaut werden“, sagte Grünen-Bundestagsabgeordneter Thilo Hoppe. „Wir haben 15 Jahre Zeit, umzusteuern. Tun wir das nicht, werden unumkehrbare Prozesse in Gang gesetzt.“

Landwirt Karl-Heinz Kehl, Sprecher der Bürgerinitiative Wybelsum, machte deutlich, dass ein Kohlekraftwerk seinen Betrieb ruinieren würde. Die Technologie, die zum Einsatz kommen soll, passe nicht mehr in die heutige Zeit.

Als „ökologische und ökonomische Unvernunft“ bezeichnete Rolf Runge vom BUND Ostfriesland den geplanten Bau des Kohlekraftwerkes in Emden, der keinerlei Vorteile bringen würde. Überdies sehe er schon die „Rücknahme
der Deichlinie bis Oldenburg, wenn die Klimaerwärmung nicht unverzüglich bekämpft wird“.

Johann Saathoff, Bürgermeister der Krummhörn, verwies auf die außerordentliche Bedeutung des Tourismus. „Die gesunde Luft ist unser Kapital.“

Allein in der Gemeinde  Krummhörn gäbe es 1200 Arbeitsplätze und 50 Millionen Euro Umsatz im Tourismus. „Wir dürfen diese Schmutzmaschine in Emden nicht zulassen.“  Saathoff hob hervor, dass Ostfriesland über bisher noch nicht
erschlossene regenerative Energiequellen verfüge.

Über den Tidenhub der Gezeiten könne ebenso Energie erzeugt werden wie in deutlich stärkerem Maß über Solarquellen. Der Wind sei ohnehin der Jobmotor der Region.
Das rief den Unternehmer Rolf Trauernicht auf den Plan. Die frische Luft sei „unsere Existenz“. Werde das
Kohlekraftwerk gebaut, würden die Gäste wegbleiben und „wir werden zum Armenhaus“.