Eine Information der Deutschen Umwelthilfe

Liebe Anti-Kohlekraftwerks-Aktiven,

von den (potenziellen)
Kohlekraftwerksbetreibern wir oft argumentiert, Gaskraftwerke würden sich nicht
rechnen, weil entweder nicht genügend Gaskapazität für den Kraftwerksbetrieb
zur Verfügung stünde oder aber Gas nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen
erhältlich sei. Angereichert um die Drohkulisse einer steigenden Abhängigkeit
von russischem Gas setzen die großen deutschen Stromkonzerne auf „moderne
Kohlekraftwerke“ als einzig gangbaren Weg für die sichere Stromversorgung
durch fossile Kraftwerke. Dass dem nicht so ist, beweisen insbesondere ausländische
Energieunternehmen, die trotz aller Unkenrufe in Deutschland auf neue
Gaskraftwerke setzen.

So hat der holländische Energieversorger Nuon kürzlich die Genehmigungsunterlagen für
ein neues Gaskraftwerk (450 MW) in Frankfurt-Griesheim eingereicht (http://www.nuon.de/start/index.php?page=510&lang=1&id=62).
Der spanische
Energieversorger Iberdrola stieg
Mitte des Jahres aus dem Kohlekraftwerksprojekt in Brunsbüttel aus und plant
stattdessen zwei neue Gaskraftwerke (zu je 1.100 MW) in Ludwigsau (Hessen) und in
Lauchhammer (Brandenburg) (http://www.iberdrola.es/wcorp/corporativa/iberdrola?IDPAG=ENMODULOPRENSA&URLPAG=/gc/en/comunicacion/notasprensa/080926_NP_permisos_alemania.html).
Anfang Dezember sicherte sich der Schweizer Energieversorger Atel in Premnitz (bei Berlin) einen
Industriestandort, um dort ein neues Gaskraftwerk zu bauen (http://www.atel.eu/de/schweiz/news/?news=tcm:62-51904&).
 Eine aktuelle Übersicht des bdew (siehe Anhang)
weist für Deutschland 14 neue Gaskraftwerksprojekte
(insgesamt 9.100 MW) aus, die sich derzeit in der Bau- oder Planungsphase befinden.

Der Stromanteil aus Erneuerbarer Energie soll durch die
Novelle des EEG (2009) von heute über 15 Prozent auf mindestens 30 Prozent
innerhalb von nur elf Jahren steigen. Um dies zu erreichen muss parallel eine Anpassung
des konventionellen Kraftwerksparks an die fluktuierende Einspeisung von Wind-
und Sonnenenergie erfolgen
. Große Kohleblöcke oder
Kernkraftwerke lassen sich nicht kurzfristig ab- und wieder anfahren, um die
Schwankungen des Stromangebots aus Erneuerbaren auszugleichen. Dafür eignen
sich flexibel
einsetzbare Gaskraftwerke wesentlich besser!

Herzliche Grüße aus Berlin

Jürgen
Quentin

Projektmanager Recht

Deutsche Umwelthilfe e.V.

Hackescher Markt 4

D-10178 Berlin

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Internet www.DUH.de

Vereinsregister Frankfurt (Main);
Nr.: 6771

Vorstand: Prof. Dr. Harald Kächele,
Burkhard Jäkel, Michael Spielmann

Bundesgeschäftsführer: Jürgen Resch,
Rainer Baake

Fordern Sie Frau Merkel auf, Verantwortung im Klimaschutz zu übernehmen und dafür zu sorgen,
dass das EU-Klimapaket nicht verwässert wird!
Weitere Infos unter: http://www.duh.de/aktion.html?&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=1612&cHash=0034cdf4c6