Bündnisgründung im Ökowerk

Bündnisgründung im Ökowerk gegen ein Kohlekraftwerk in Emden

Gründungsvereinbarung vom 15. August 2008

Wir fordern eine kohlekraftfreie Region Ostfriesland  aktuellen Planungen für ein Kohlekraftwerk in dem Gebiet Wybelsumer Polder oder als Alternative Rysumer Nacken ist für uns klar: wir brauchen eine kohlekraftfreie Region Ostfriesland.

Bündnismitglieder:

BI Saubere Luft Ostfriesland

Bündnis 90/Die Grünen, Emden

Die Linke, Emden

Grüne Jugend

die klima-allianz (Bündnis aus 99 Organisationen)

NABU

Robin Wood (Regionalgruppe Bremen)

Fremdenverkehrsverein Greetsiel und Umgebung e.V.

Schließen Sie sich dem Bündnis an!

Bitte schicken Sie das folgende folgende Dokument ausgefüllt per Post an die Vorsitzende der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland e.V. Susanne Gersema (Tyswehrstr. 15, 26723 Emden), wenn Sie auch Mitglied des Bündnisses werden wollen.

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Generell ist Kohlekraft in der Sicherung der Energieversorgung problematisch. Es ist ökologisch, ökonomisch, sozial und regionalpolitisch falsch den Kohlekraftwerksbau zu unterstützen, denn es kann u.a. nicht davon ausgegangen werden, dass Kohlekraft langfristig die Energieversorgung sichert, da Kohle eine endliche Ressource ist, die entgegen den Regeln für nachhaltige Entwicklung steht.

Dazu kommt, dass bei der Verbrennung von einer Tonne Steinkohle ganze 2,68 Tonnen CO2 freigesetzt werden, bei Braunkohle sind es sogar 3,25 Tonnen CO2. Mit diesen Zahlen, die den CO2-Ausstoß um ein Vielfaches erhöhen, wird man keineswegs die geplanten Klimaschutzziele erreichen noch den Ausbau von Erneuerbaren Energien fördern. Darüber hinaus wird die Region durch weiteren Schadstoffausstoß belastet (Quecksilber, Cadmium, Schwefeldioxid, Stickoxide usw.).

So liefern Solar-, Wind- und Bioenergie, sowie Wasserkraft und Geothermie schon viele unterschiedliche Möglichkeiten Kohlekraft und auch Atomkraft effizient zu ersetzen. Studien von Greenpeace oder dem Umweltbundesamt liefern die fertigen Pläne dazu. Da Kohlekraftwerke massiv bevorzugt werden beim Emissionshandel und z.B. gegenüber Gaskraftwerken doppelt so viele Emissionsrechte erhalten ist auch das Kostenargument nicht haltbar.

Auch die von den Energiekonzernen propagierte Technik zur CO2-Abtrennung oder Lagerung ist keineswegs vor 2020 einsetzbar. Ebenfalls Augenwischerei ist die Annahme, dass es irgendwann eine Stromlücke geben wird; u.a. das Umweltbundesamt und der BUND widersprachen dieser von Energiekonzernen und der Deutschen Energieagentur (dena) verbreiteten Panikmache öffentlich.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Ostfriesland eine sehr beliebte Tourismus-Region ist. Ganz Ostfriesland, einschließlich der Ostfriesischen Inseln lebt vom Tourismus. Die Menschen kommen, um die saubere Luft und den einzigartigen Nationalpark Wattenmeer zu genießen, der durch ein Kohlekraftwerk stark gefährdet wäre. Der Ruf der Stadt Emden „regenerative Hauptstadt Europas“ zu sein, wäre vernichtet.

In der Region um ein Kohlekraftwerk wird die Wohnqualität gemindert, Immobilien verlieren an Wert und Landwirtschaftliche Nutzflächen werden stark belastet.

Wir hier unterzeichnenden Gruppen, Verbände und Einzelpersonen bilden ein Aktionsbündnis, um

– das Recht der Menschen auf saubere Umwelt durchzusetzen
– auf allen politischen Ebenen die Verhinderung des Neubaus von Kohlekraftwerken einzufordern
– alle rechtlichen Wege zur Bildung einer „Kohlekraft-freien Region Ostfriesland“ auszuschöpfen, die derzeitige politische Entwicklung zu beobachten und sich bietende neue Möglichkeiten zu nutzen
– Effizienzsteigerungen, Energiesparmaßnahmen und den Ausbau von erneuerbaren Energien einzufordern
– den Aufruf zur Bildung lokaler Aktionsbündnisse weiter zu verbreiten
– die Menschen, die in Ostfriesland und anderswo wohnen ausreichend über die Nachteile eines Kohlekraftwerkes zu informieren
– Druck auf die Landes- und Bundespolitik sowie auf Energiekonzerne auszuüben, die die Kohlekraftwerksneubauten unterstützen und/oder durchführen