ONE-Dyas will das Gebiet der Offshore-Bergbaublöcke N4 und M6 auf das Vorhandensein möglicher gasführender Strukturen mittels einer seismisches 3D-Untersuchung in und um diese Bergbaublöcke untersuchen. Das Forschungsgebiet grenzt an den deutschen Festlandsockel, da eines der Gebiete an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland liegt.
Die Schallemissionen werden sowohl das Gebiet der Borkumse Stenen, das niederländische Natura 2000 Gebiet Nordseeküstenzone als auch die deutschen Natura 2000 Gebiete Borkum Riff und Borkum Riffgrund belasten. Darüber hinaus befindet sich zwischen den beiden deutschen Natura 2000 Gebieten ein von Steinriffen H1170 geprägtes Gebiet, das sich bis zum Windpark Riffgat ausdehnt und nach §30 Bundesnaturschutzgesetz zu schützen ist und für das die Aufnahme als Natura 2000 Gebiet beantragt ist.
Für das Gebiet der Borkumse Stenen ist derzeit ebenfalls die Aufnahme als Natura 2000 Gebiet beantragt. Aufgrund seiner wertvollen artenreichen benthischen Lebensräume ist das Gebiet als Bodenschutzgebiet in dem die bodenberührende Fischerei ausgeschlossen ist benannt. Auch hier ist der LRT H1170 anzutreffen, wie kürzlich durchgeführte Studien von Submaris und Bioconsult ergeben haben. Aufgrund des Artenreichtums in diesen Bereichen kommen hier auch viele Meeressäuger wie Schweinswale Kegelrobben und Seehunde vor. Diese nutzen das Gebiet auch zum Aufziehen ihres Nachwuchses. Lärm stellt für diesen Lebensraum eine starke Störung und Gefahr dar. Das Gebiet ist durch die geplante Erdgasförderung von One-Dyas schon maximal belastet.
Um überhaupt eine Genehmigung für die fossile Gasförderung erhalten zu können hatte One-Dyas seinerzeit seine geplanten VSP-Untersuchungen in N05 wieder aus dem Genehmigungsantrag entfernt. Nur so konnte die Lärmbelastung auf ein Maß reduziert werden, welches eine Genehmigungsfähigkeit ermöglichte. Die hier beantragte seismische Untersuchung findet zu großen Teilen im deckungsgleichen Gebiet statt und hätte in der erst kürzlich neu erlassenen Genehmigung für N05a berücksichtigt werden müssen. Dieses Auseinanderziehen der Genehmigungsverfahren täuscht darüber hinweg, wie gravierend die Auswirkungen auf die Schweinswale und die übrige Meeresumwelt sein werden.
Darüber hinaus hat sich in dem Genehmigungsverfahren zu N05a gezeigt, dass die stickstoffsensiblen Lebensraumtypen auf Schiermonnikoog aufgrund ihres schlechten Zustandes auch durch kleinste zusätzliche Stickstoffeinträge bedroht sind. Eine weitere Belastung durch die Schiffsbewegungen zum Zwecke einer seismischen Untersuchung ist nicht tolerabel. Gleiches gilt für die stickstoffsensiblen Lebensräume auf deutscher Seite, vor allem auch auf der Insel Borkum.
Die seismischen Untersuchungen sind Aufgrund der zu erwartenden gebiets- und artenschutztechnischen Störungen nach Ansicht der Bürgerinitiative nicht genehmigungsfähig.