Ostfriesen Zeitung vom 16.05.2008 Wulff für noch mehr Öko-Strom
ozl – 20 Prozent aus erneuerbaren Energien reichten nicht, um die Klimaziele zu erreichen. Trotzdem plädierte er für ein Kohlekraftwerk in Emden.
Deutschland kann seine Klimaschutzziele nur erreichen, wenn erneuerbare Energien wie die Windenergie weiter ausgebaut werden. Bei einer Festveranstaltung gestern zum 100. Geburtstag der Handwerkskammer für Ostfriesland in der Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek warb Ministerpräsident Christian Wulff gleichzeitig für den Bau eines Kohlekraftwerks in Emden.
Den Ausbau der Windenergie in Ostfriesland bezeichnete Wulff als „Erfolgsgeschichte“. Deutschland habe sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 20 Prozent der klimaschädlichen Abgase einzusparen und den Anteil der erneuerbaren Energien auf 20 Prozent zu schrauben. „Wir brauchen aber mehr erneuerbare Energie. Ich bin sicher, dass 20 Prozent zu wenig sind, um die Klimaschutzziele zu erreichen“, sagte Wulff.
Zudem müssten aber neue Kraftwerke auf Basis fossiler Brennstoffe errichtet werden. „Es ist die Frage, ob wir Energie selbst erzeugen oder teuer aus dem Ausland kaufen“, so Wulff. Indirekt kritisierte er die ablehnende Haltung in Emden: „Solche Kraftwerke kommen dorthin, wo man für Industriepolitik offen ist.“
Wulff besuchte gestern auch die Reederei Frisia in Norddeich. Dort versprach der Ministerpräsident unter anderem, dass er sich dafür einsetzen werde, dass die Fahrrinne nach Norderney entschlickt wird.