Borkumer Zeitung online: Archiv2009
Kraftwerksgegner bereiten Demonstration vor
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Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland möchte ein bundesweites Signal setzen
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Ostfriesland/Borkum – Dazu bereitet sie eine Großdemonstration vor.
Mittlerweile arbeiten die Gruppen Öffentlichkeitsarbeit,
Mittelbeschaffung, Prominenz, Rahmenprogramm, Technik/Logistik und
Netzwerke daran mehrere Tausend Menschen für eine Demo zu mobilisieren.
Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, kann sich auf der Website der
BI informieren (www.bi-ostfriesland.de) oder sich telefonisch unter der
Nummer 04921-996079 melden. Möglich ist auch eine Kontaktaufnahme per
Mail unter info@bi-saubere-luft-ostfriesland.de. Terminlich ist das
Vorhaben für das erste Halbjahr 2009 angesetzt. Die Organisatoren haben
das Wahlkampfjahr bewusst ausgesucht, denn Wahltag ist politischer
Zahltag. „Wenn Kohlekraftwerke landespolitischer Wille sind, tritt die
Regierung die Interessen der Ostfriesen mit Füßen. Wichtige
Wirtschaftsfaktoren in Ostfriesland sind der Tourismus und die
regenerativen Energien, speziell die Windenergie. Diese Faktoren
sollten wir stärken und nicht mit dem Bau von Kohlekraftwerken
ruinieren“, so Susanne Gersema Sprecherin der Bürgerinitiative. Der Bau
eines Kohlekraftwerkes hätte viele negative Folgen für die Region.
Besonders schlecht wäre die finanzielle Bilanz für den Steuerzahler.
Damit der Investor Dong Energy sturmflutsicher existieren könnte, wären
zunächst hohe Ausgaben für den Deichbau und die Infrastruktur zu
leisten. Auch für die laufenden Kosten müsste der Steuerzahler tief in
die Tasche greifen. Nötig würden unter anderem eine weitere Vertiefung
der Ems mit all ihren negativen Folgen für die Umwelt. Bereits heute
hat die Bürgerinitiative große Unterstützung unter den Ostfriesen. Mehr
als 7400 Unterschriften konnten bereits gegen die Kraftwerkspläne
gesammelt werden. Nun legt die Bürgerinitiative große Hoffnungen in den
Emder Stadtrat und die Verwaltung. Bei der Aufstellung des
Bebauungsplans für den Rysumer Nacken ist es möglich über bestimmte
Festsetzungen (z.B. Gebäudehöhen) den Bau eines Kohlekraftwerkes zu
verhindern. Dies wurde deutlich, nachdem Vertreter der Deutschen
Umwelthilfe (DUH) am 22. Januar in einer Stadtausschusssitzung
referierten. Die Bürgerinitiative wird darauf drängen, dass der
Bebauungsplan dahingehend aufgestellt wird.