OSTFRIESEN ZEITUNG vom 25.02.2008
„Kinder haben Angst“
Wybelsumer vermuten „Profitgier“. Sie fühlen sich übergangen.
Emden /PAN – Imageschaden für Emden, Beeinträchtigung der Lebensqualität, Profitgier: Die Bedenken der Wybelsumer gegen den Bau eines Kohlekraftwerks in ihrem Stadtteil sind vielfältig. „Es wäre ein Witz, wenn Emden als Stadt der erneuerbaren Energien ein Kohlekraftwerk vor die Nase gesetzt würde“, sagte Thomas Falkenhorst am Freitagabend in der Gründungsversammlung der Bürgerinitiative (BI).
Seine Frau Astrid macht sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder: „Wir sind aus dem Ruhrgebiet hierher gezogen, um gute Luft zu haben. Unsere Kinder haben Angst vor dem Kraftwerk.“
„Ich sehe nicht ein, dass sich ein Unternehmen mit einer veralteten Technologie die Taschen füllt“, ärgert sich Elsche Wilts über das geplante Projekt: „Ich sage deshalb eindeutig nein dazu.“
Übergangen und desinformiert fühlt sich Corinna Harberts. Deshalb will sie sich in der Koordinationsgruppe der Wybelsumer BI aktiv gegen das Projekt stemmen. „Ich möchte möglichst viel an Informationen über das geplante Kraftwerk unter das Volk bringen“, sagt sie. Das Kraftwerk sei „nur Geschäftemacherei“, weil der Strom in Deutschland gar nicht gebraucht werde.