IHK lehnt Bau eines Kohlekraftwerks in Emden ab

NDR-Online vom 01.04.2008

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Niedersachsen

IHK lehnt Bau eines Kohlekraftwerks in Emden ab

Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg lehnt das in Emden geplante Kohlekraftwerk ab. "So ein Standardkraftwerk ist nicht mit dem Gesamtbild der Region vereinbar", sagte IHK-Präsident Manfred Wendt am Dienstag. Neben den industriellen Schwerpunkten Automobil- und Schiffbau seien auch der Tourismus, die erneuerbaren Energien und das hochsensible Ökosystem Nationalpark Wattenmeer prägende Merkmale der Region. Emden gelte zudem als "regenerative Hauptstadt Europas". Ein Meiler nach dem heutigen Genehmigungsrecht und damit dem Stand der Technik von 2004 finde daher nicht die Zustimmung der IHK. Zuvor hatte bereits Emdens Oberbürgermeister Alwin Brinkmann (SPD) einen solchen Kohlemeiler abgelehnt.

Dänisches Unternehmen will 800-Megawatt-Meiler bauen

Die Hafenstadt Emden ist im niedersächsischen Landesraumordnungsprogramm für einen Kraftwerksbau vorgesehen. Der dänische Energiekonzern Dong Energy plant dort einen Kohlemeiler mit 800 Megawatt Leistung. An der deutschen Küste sollen in den kommenden Jahren mehrere neue Kohlekraftwerke gebaut werden. In Wilhelmshaven gab der Stadtrat bereits grünes Licht. Auch für Stade und Brunsbüttel gibt es Pläne. In Bremen wurde ein geplantes Kraftwerksprojekt wegen immenser zusätzlicher Kosten verworfen. Das Projekt war umweltpolitisch hoch umstritten. Auch in Hamburg-Moorburg soll ein Kohlemeiler gebaut werden, dort streiten die möglichen Koalitionspartner CDU und Grüne jedoch noch über das Projekt. Widerstand gibt es auch gegen ein geplantes Kohlekraftwerk in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern.

Stand: 01.04.2008 14:33