Besuch beim Weltklimagipfel in Katowice

Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland protestierte unlängst beim Klimagipfel in Katowice für den Ausstieg aus der Kohle und für Erneuerbare Energien.  “ACT NOW” lautet die Forderung der Demonstranten.  Der COP24  erzielte im weitesten Sinne keine bahnbrechenden Ergebnisse und doch ist es uns wichtig  darüber zu berichten.

Eine fünfköpfige Gruppe von Mitgliedern der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland hat sich Klima freundlich mit der Bahn aus Ostfriesland ins polnische Katowice aufgemacht, um am 8.12.2018 auf der Weltklimakonferenz mit ca. 1000 gleichgesinnten internationalen Klimaaktivisten (Schätzung der BI) für die Einhaltung und Umsetzung des in Paris verhandelten 1,5 °C Ziels zu demonstrieren.

Mit Bannern und Sprechchören wie „one point five is the way to go – one point five is to stay alive“ werden die Delegierten der Konferenz zum Handeln aufgefordert, als der Demonstrationszug vor dem Konferenzgebäude zum Halten kommt, weil die Polizei im hinteren Teil des Zuges circa 50 Teilnehmer vom Demozug abgetrennt und festgesetzt hat.

Das Aufgebot von 9000 Polizisten mit Schutzpanzerung, Schildern, Schlagstöcken und Tränengasdruckflaschen auf dem Rücken ist sehr einschüchternd.

Insbesondere die vielen Gruppen von auffallend unauffälligen, kräftigen, düster dreinschauenden Männern, die hinter Polizeiwagen und in Hauseingängen auf den herannahenden Demonstrationszug warteten, um sich dann unter die friedlichen Teilnehmer zu mischen, waren sehr verstörend.

Nur mit großem Unbehagen hat sich die BI Gruppe dann doch überwunden ihr Banner herauszuholen und vor sich her zu tragen, denn jederzeit musste mit einer Provokation durch die eingeschleusten inoffiziellen Polizeikräfte gerechnet werden.

Unter den mehrheitlich internationalen Teilnehmern der Demo waren viele Menschen, die den Klimawandel schon derzeit in ihren Heimatländern am eigenen Leib erleben müssen. Einige von Ihnen nutzten die Gelegenheit um mit erschütternder Eindringlichkeit und Authentizität von ihren Erlebnissen zu berichten.

Dr. Sandra Koch, die Sprecherin der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland befürchtet, dass die Konferenz zu ihrem Ende kein Regelbuch wird vorlegen können, in dem die dringend notwendigen Schritte und Prozeduren festgelegt sein werden, um das in Paris noch angestrebte Ziel von einer maximalen Erderwärmung von 1,5°C noch erreichen zu können.

nicht einmal ein wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland hält sich an seine versprochenen Treibhausgasreduktionen

„Besonders erschütternd dabei ist“, so Dr. Koch,“ dass sich nicht einmal ein wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland an seine versprochenen Treibhausgasreduktionen hält. Dabei sind sich die Experten einig, das die Klimafolgeschäden wie Stürme, Fluten und Dürren uns wesentlich teurer zu stehen kommen werden als das, was wir heute für eine Umstellung auf Erneuerbare Energien und eine dezentrale Energieversorgung investieren müssten.

Bezahlen müssen wir später dann trotzdem dafür, nur das zusätzlich viele Menschen ihre dann unbewohnbare Heimat werden verlassen müssen.

Diese Menschen werden am meisten darunter zu leiden haben, denn sie müssen sich als ungewollte Flüchtlinge und Migranten auf die Suche nach einer Ersatzheimat machen.“