Aktion Groningen

Mit
Pestmasken gegen Luftverschmutzung

Bürgerinitiativen
protestieren in Groningen gegen das RWE Kohlekraftwerk im niederländischen
Eemshaven

Zusammen
mit der niederländischen Bürgerinitiative Zuivere Energie, Groene Links und
Greenpeace-Aktivisten aus Deutschland und den Niederlanden treffen sich
Umweltschützer der BI Saubere Luft Ostfriesland in Groningen, um gegen das
RWE-Kohlekraftwerk in Eemshaven zu protestieren. Als Symbol für das Umwelt- und
Klimarisiko der Kohlekraft werden sie Pestmasken tragen, wie sie im Mittelalter
zum Schutz vor dem „schwarzen Tod“ verwendet wurden. Anfang Februar 2014 werden
die Einsprüche gegen das RWE Kohlekraftwerk beim Raad van State behandelt. Da aktuelle
Fotos des Kohlekraftwerks vermuten lassen, dass RWE den ersten Probelauf hatte, ist
dies ein guter Anlass Protest zu zeigen. Stromgewinnung aus Kohle ist die
rückständigste Art der Energieerzeugung und verursacht große Schäden an Mensch
und Umwelt. In den Herkunftsländern der Importkohle leiden Menschen unmittelbar
an den Folgen des Abbaus, oft werden sie von ihrem Land vertrieben, Wald wird
abgeholzt und zurück bleiben verwaiste Gebiete in denen man nicht mehr leben
kann. Über tausende Kilometer wird die Kohle dann in die Kraftwerke
transportiert, um zur Stromgewinnung mit
all ihren klima- und umweltschädlichen Folgen verbrannt zu werden. Dabei werden
trotz der Verwendung modernster Filtertechnik über die langen Laufzeiten große Schadstoffmengen
in die Umwelt freigesetzt. In Eemshaven geschieht das dann auch noch in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Weltnaturerbe Wattenmeer und weiterer
wertvoller und zum Teil geschützter Naturgebiete auf den umgebenden Inseln und
dem Festland beiderseits der Grenze. Diese Schäden sind nur sehr schwer oder
auch gar nicht zu kompensieren. Das zeigt auch das jüngste Urteil des höchsten
niederländischen Verwaltungsgerichts, dem Raad van State. Am 30. Oktober 2013
urteilte das Gericht, dass sich der Zustand der Natur durch den beantragten
Betrieb von zwei Kohlekraftwerken GDF Suez und E.On auf der Maasvlakte/ Rotterdam
derart verschlechtern würde, dass die von der Provinz Zuid-Holland vorgesehenen
Kompensationsmaßnahmen nicht ausreichen würden, um die durch die Kohlekraftwerke zu erwartenden,
Umweltschäden auszugleichen (siehe Pressebericht).
Als besonders problematisch wurden dabei die Einträge von Stickstoff in die
Umwelt bewertet.

Auch
das RWE Kohlekraftwerk in Eemshaven wird zusätzliche Stickstoffeinträge in die
geschützten Naturgebiete beiderseits der Grenze verursachen. Dieses hat auch
eine Studie des Ökopol Instituts kürzlich festgestellt. Das Urteil des Raad van
State könnte wegweisend für den Ausgang des Prozesses gegen das RWE Kraftwerk
in Eemshaven sein.