Windpark: Bard feiert Prototypen

OSTFRIESEN ZEITUNG vom 15.05.2008

Windpark: Bard feiert Prototypen

ozl

Der Emder Oberbürgermeister Alwin Brinkmann lehnte während der Veranstaltung erneut die Kohlekraft-Pläne für Emden ab.

Emden – Die Firma Bard Engineering hat am Sonnabend auf dem Rysumer Nacken bei Emden offiziell zwei Protoypen von Windanlagen in Betrieb genommen. Die Fünf-Megawatt-Anlagen vom Typ „Bard VM“ sind baugleich mit denen, die im nächsten Jahr rund 100 Kilometer nordwestlich von Borkum aufgestellt werden sollen.

Zur Zeremonie waren knapp 400 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik gekommen : unter ihnen der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff. Er lobte das Engagement und den Mut des Emder Unternehmens, das seine Projekte mit „großem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten“ vorantreibe: „Sie leisten Pionierarbeit.“ Ohne funktionierende Offshore-Windparks werde Deutschland seine selbstgesteckten Klimaziele nicht erreichen, so Wulff.

Auch der Emder Oberbürgermeister Alwin Brinkmann (SPD) lobte die rasante Entwicklung von Bard. Das 2003 in Bremen gegründete Unternehmen beschäftigt inzwischen nach eigenen Angaben knapp 300 Mitarbeiter im Nordwesten : und will das Personal weiter kräftig aufstocken.

Der Windpark Bard Offshore 1 soll mit 80 Fünf-Megawatt-Anlagen bestückt werden und ab 2010 Strom liefern. „Damit können dann rund 400 000 Haushalte versorgt werden“, sagte Bard-Geschäftsführer Heiko Roß.

Während des Festaktes lehnte Oberbürgermeister Brinkmann erneut den Bau eines Kohlekraftwerkes in Emden ab. „Wir dürfen unser Markenzeichen nicht verschleudern“, sagte er bezogen auf den Ruf, den Emden sich als Standort der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen erworben habe. Wulff war vor dem Festakt von rund 20 Emder Kohlekraftgegnern abgefangen worden. „Das Gespräch war sehr konstruktiv“, sagte ein Sprecher.